Sonntag, 13. November 2011

Verwerter-Propaganda bei ZAPP

Der ZAPP-Bericht »Computerzeitschriften: fragwürdige Tipps« ist Urheberrechtsverwerter-Propa­ganda der übelsten Sorte. Dies wird gleich in der Einleitung klar
Stellen Sie sich mal folgende Schlagzeile vor: »Sie rasen gern? Und das mitten in der Stadt? Dann nix wie rauf aufs Gaspedal. Morgen um Mitternacht werden in Hamburg alle Blitzer ausgeschaltet!« So eine Einladung zum Gesetzesbruch ist natürlich in keiner deutschen Zeit­schrift denkbar. So was gibt es aber in Computerzeitschriften. Die spielen bewusst mit der Lust auf Verbotenes und bewegen sich ganz nah am Rande der Legalität…
Der Vergleich zwischen Rasern, von denen hebliche Gefahren für Leib und Leben anderer ausgehen, und Urhheberrechtsverstößen, die nur monetären Auswirkungen haben, ist definitiv an den Haaren her­beigezogen. Wenn schon eine Analogie sein muss, dann wäre etwa die folgende näherliegend und angemessener:
Wollen Sie kostenlos Videos schauen? Dann aber los, ab Mittag ist die Videothek »Video n.n.« auf Grund eines Streiks unbeaufsichtigt!

Im weiteren Verlauf werden dann munter er Konsum von Streams und das Herunterladen durch­einandergeworfen, obwohl aus rechtlicher Sicht zwischen beiden Handlungen erhebliche Unterschiede bestehen.

Schlichtweg als Meinungsmache muss man wohl die Aussage
Manche stellen fragwürdige Vergleiche an: »Sind Hackerportale die besseren Onlinevideo­theken?« (PC Praxis, Ausgabe 06/2010). Und kommen am Ende zu noch fragwürdigeren Bewertungen. »Was die Aktualität anbetrifft, haben die illegalen Dienste also die Nase weit vorn: Kaum ist ein Film im Kino angelaufen, gibt es ihn bereits in zahlreichen Varianten zum kostenlosen Download oder als Stream. Mitunter finden sogar Filme ihren Weg in die Portale, die noch in keinem Kino gezeigt wurden.«
bewerten, die eine objektive Feststellung eines Faktums und einen wesentlichen Grund für die Beliebtheit derartiger Portale darstellt: Nicht Monate darauf warten zu müssen, dass sich der Rechte­inhaber endlich bequemt, die Inhalte auch für diejenigen freizugeben, die sich Filme lieber zuhause anschauen. Je nach Film kann der Zeitraum auch erheblich länger sein; bei japanischen Animes kann es Jahr­zehnte dauern, bis sie auf Deutsch erhältlich sind; ein Schicksal, von dem auch berühmte Filme wie »Nausicaä aus dem Tal der Winde« und »Die letzten Glühwürmchen« nicht verschont blieben.

Ich lasse mich jetzt mit Rücksicht auf meinen Blutdruck nicht weiter über dieses Propaganda-Mach­werk aus sondern verweise auf das Video und die zugehörige Internetseite des NDR.

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