Mittwoch, 4. Januar 2012

Wachstumswahn

Über die Mailingliste der NRW-Piraten erreichte mich ein Link zu einem Artikel im Blog der Essener Piraten mit der Überschrift »Der Wachstumswahn«, dessen Lektüre ich an dieser Stelle empfehlen möchte. Er kommt zu dem Fazit:
Unser heutiger Konsumbegriff, der auf der herrschenden Wirtschaftswachstums-Ideologie beruht, führt sowohl zum Interessenkonflikt zwischen Ökonomie und Ökologie als auch zur Überschuldung der Volkswirtschaften. Daher kann meines Erachtens eine Wirtschaftspolitik der Zukunft nur dann nachhaltigen Bestand haben, wenn sie andere Zielparameter definiert als quantitatives Wirtschaftswachstum.
Um das Problem des Wirtschaftswachstums einmal zu illustrieren: Wenn man von einem jährlichen Wachstum der Weltwirtschaft von nur 3 Prozent ausgeht (weniger als in Folge der Krise für das Jahr 2012 geschätzt wird), entspricht dies einer  Verdopplung des Wirtschaftsvolumens binnen weniger als 24 Jahren.

Geht man weiterhin reichlich optimistisch davon aus, dass dem ein nur halb so starkes Wachstum des Bedarfs an nicht erneuerbaren Ressourcen entspricht, bedeutet dies, dass sich der Bedarf binnen zwei Dutzend Jahren auf das Anderthalbfache erhöhen wird.

Es darf bezweifelt werden, dass die Gewinnung mit dieser Bedarfssteigerung mithalten kann; immer­hin gibt es bereits heute Eng­pässe und die Erschließung neuer Rohstofflager wird naturgemäß immer schwieriger und zeitauf­wendiger, da die leicht zu erschließenden Lager schon erschlossen sind.

Bei einigen Ressourcen, allen voran dem Erdöl, das nicht nur Energieträger sondern auch Grundlage der Petrochemie ist, muss man sogar davon ausgehen, dass die gefördete Menge im günstigsten Fall annähernd konstant bleiben, wahrscheinlich aber (unter Umständen rapide) schrumpfen wird.

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